Ich bin 72, aber nur auf dem Papier. In echt bin ich ein neugieriger Bengel im Privatierkostüm. Ein Alter, mit dem man damit wieder kokettieren darf.
Morgens trinke ich Tee, nicht weil’s gesund ist, sondern weil mein Körper seit Jahren sagt: „Junge, lass den Kaffee bis später erst mal liegen.“
Abends darf’s ein Bier oder ein Wein sein – schließlich soll ja jemand die Lebensfreude am Laufen halten.
Ich komme aus dem Ruhrgebiet, aussem Pott wie man bei uns sagt. Da wächst man mit zwei Dingen auf: Direktheit und Humor. Wenn man was denkt, sagt man’s. Und wenn man’s sagt, meint man’s. Und wenn’s kracht – na gut, dann redet man halt wieder.
„Seele auf der Zunge“ ist bei mir kein Spruch, sondern Betriebsmodus.
Mein Leben hat viele Kapitel, keines davon ist abgeschlossen. Ich habe geführt, gecoacht, gebaut, beraten, gestritten, gelacht, verloren, neu angefangen. Bei all dem habe ich viel erlebt. Viel Verantwortung getragen, viel gestaltet, viel repariert. Geblieben ist: Ich mache’s mir nie zu einfach. Damit werde ich weitermachen. Ich will verstehen, wie Menschen ticken, wie Organisationen sich verrennen, und warum die Welt sich gerne komplizierter gibt, als sie ist. Ich bin Gestalter. Manchmal im Großen, oft im Kleinen. Ich übernehme Verantwortung, nicht aus Pflicht, sondern aus Überzeugung. Und ich bleibe unterwegs – suchend, fragend, lernend.
Wenn ich eines über mich weiß, dann das: Ich habe noch lange nicht fertig.
Ich bin Coach, Unternehmer, Schreiber, gelegentlich Philosoph mit Stahlkappenschuhen. Philosophie, das wäre mein Studienfach, wenn ich noch einmal anfangen könnte. Statt der spröden Wirtschaftswissenschaften. Ich mag Klartext, kluge Zweifel und Theorien, die halten, was sie versprechen.
Ich glaube an Entwicklung, an ehrliche Diskussionen und daran, dass Geschichten und Humor oft die besseren Einsichten liefern als ein 40-seitiges Whitepaper.
Ich genieße das Leben. Nicht im Postkarten-Sinne, sondern echt:
Gute Gespräche. Meerluft. Ja, Berge auch. Ein Lachen, das hängen bleibt. Ein Abend, an dem alles stimmt. Menschen, die was wollen.
Ich habe Fehler gemacht, Siege gefeiert, ein paar Narben gesammelt – und gelernt, dass man besser fährt, wenn man sich selbst nicht so furchtbar wichtig nimmt.
Kurz gesagt:
Ich bin und lebe ein Projekt, das noch längst nicht abgeschlossen ist.
