Martins Manifesto

Lebensphasen ändern sich. So bei mir. Neue, bisher vernachlässigte Freiräume eröffnen sich mir. Arbeit steht nicht mehr im Mittelpunkt meines Lebens. In meinem Alter darf es nach 45 Jahren mit Arbeitsmittelpunkt etwas ruhiger zugehen. Doch meine Arbeit erfüllt mich, Rentner ist ein Schimpfwort. Privatier lasse ich gerade noch so durchgehen. Es gibt neue Freiräume in meinem Leben. Ich reise, das Leben auf dem Land bringt eine gesunde Portion an Naturverbundenheit mit sich. Ehrenamtliche Engagements sind Ehrensache. Ich liebe Rollen als Mentor, schön wenn andere, meistens junge Menschen, meine Gedanken und Sichtweisen nützlich finden. Ja, ein paar kleine Projekte und Kunden gibt es weiterhin, das wird nicht völlig verschwinden. Gelobt seien Übergänge in Lebensphasen, die nicht schlagartig von einem Extrem in ein anders fallen, sondern die sich über angemessene Zeiträume erstrecken.

Mir ist wichtig: Ich bin kein Coach im Schaukelsessel. Ich bin auch kein Rentner im Rosengarten.

Ich schreibe, weil mich die Welt reizt.
Weil mich Menschen faszinieren, ärgern, zum Lachen bringen.
Weil ich denke, dass es nicht reicht, leise zu bleiben.

Mein Leben war nie eine gerade Linie.
Beruflich, privat, gesellschaftlich – immer Bewegung.
Ich habe beraten, gecoacht, geführt, gestritten, ermutigt, Köpfe aus dem Sand und Karren aus dem Dreck gezogen.
Jetzt tue ich das nicht mehr primär für Kunden, sondern für mich – und für alle, die zuhören wollen.

Meine Themen sind nicht ausgedacht, sie sind gelebte Erfahrung:
Resonanz statt Wesen.
Irritation als Geschenk.
Führung als Beziehung, nicht als Herrschaft.
Die Paradoxie des Entscheidens.
Und der Witz, der sich manchmal als Weisheit verkleidet.

Dieses Magazin ist mein Salon.
Hier gibt es kein richtig und kein falsch, nur Begegnung.
Man darf lachen, widersprechen, sich wundern, sich ärgern.
Alles außer Gleichgültigkeit.

Ich verspreche keine Antworten, schon gar nicht für alle.
Ich verspreche nur, meine eigenen Fragen laut zu stellen.
Und vielleicht treffen wir uns dabei – irgendwo zwischen Nachdenklichkeit und Gelächter.

Das ist mein Manifesto.
Und wer hier liest, ist schon mittendrin.

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