Es gibt Geschichten, die wären als Film zu kitschig. Da gewinnt ein Verein aus einem Ort mit 1.300 Einwohnern die schwedische Fußballmeisterschaft. Nein, nicht in der Kreisliga, sondern ganz oben. Mjällby AIF hat sich an Malmö, AIK, Djurgården & Co. vorbeigeschlichen. Beziehungsweise: vorbeigekämpft, vorbeigespielt, vorbei inspiriert.
Und während im globalisierten Sportgeschäft Investoren, Superberater und Transfermärkte in Millionenhöhe schwingen, zeigt dieses kleine Team aus der schwedischen Provinz, worauf es wirklich ankommt: Zusammenhalt, Überzeugung, die Fähigkeit, nicht an Wahrscheinlichkeiten zu glauben.
Denn: Wer als Underdog losläuft, braucht keine Garantien – der braucht Glauben.
Was macht Mjällby AIF zum Stachel im Fleisch der Großen? Vielleicht dies: Sie haben nichts zu verlieren. Kein Aktienkurs, keine Panini-Pflichten, keine Glitzertrikots, keine Berater mit Porsche und Powerpoint. Nur: einen Ball, ein Ziel – und ein Dorf im Rücken.
Und damit sind wir bei uns, bei allen, die sich manchmal klein fühlen. Zu unbedeutend. Nicht vernetzt genug. Nicht laut genug. Nicht wichtig genug. Mjällby beweist: Es kommt nicht auf Größe an. Sondern auf den Mut, groß zu denken.
Es lebe die Irritation. Wenn so ein Verein Meister wird ist das kein Betriebsunfall. Es ist eine Verwerfung im System, eine Erinnerung daran, dass auch gut geölte Apparate nicht gegen Sinn, Seele und Selbstwirksamkeit ankommen, wenn sie mit Spielfreude gepaart sind. Die Moral von der Mjällby- Geschicht: Zukunft gehört denen, die an etwas glauben – und das gemeinsam tun. Nicht als Sozialromantik. Sondern als strategisches Asset. Nicht als Flucht vor Professionalität. Sondern als Einladung zu echter Qualität – jenseits der Buzzwords und Bonusziele.
Fühlst Du dich öfter mal wie der David unter Goliaths? Mjällby lautet die Antwort.
Ich liebe solche Geschichten. Nicht, weil sie nett sind. Sondern, weil sie zeigen, wie viel mehr möglich ist, wenn man nicht nur auf das guckt, was „realistisch“ ist.
Mehr Mjällby! In Organisationen. In Teams. Im Denken. Das wäre geil!
Das ist so schön, dass ich als Schalker sogar über die schwarzgelben Mjällby-Trikots hinwegsehen kann. Glück auf!

[…] „Mjällby ist Meister“, überschreibt Martin Lennartz einen Blogbeitrag auf seiner Homepage martinlennartz.de und fügt hinzu: „Und das ist eine Drohung!“ So ganz folgen mag ich Lennartz, der sich gerne einen „konstruktiven Irritierer“ nennt, in diesem Falle nicht. Eher bin ich hochgradig irritiert. […]
na also. wenn du irritiert bist, dann bin ich meiner rolle als irritierer ja so richtig gerecht geworden, oder? :))