Zum Nachdenken: Werte und Moral / Loyalität

Loyalität bezeichnet die innere Verbundenheit und deren Ausdruck im Verhalten gegenüber einer Person, Gruppe oder Gemeinschaft. Wer will das nicht mögen? Was ist eigentlich das Gegenteil von Loyalität? Illoyalität? Begriffe sind vernebelt und aufgeladen, moralisch verklärt. Loyalität ist toxisch. Sie ist immer mit der Erwartung einer Gegenleistung verbunden, niemand beschenkt uns. Loyalität ist ein trojanisches Tugendpferd, das sich unbemerkt öffnet und unseren moralischen Kompass massiv beeinflusst. Das Wissen um die gefährliche Verführbarkeit falscher Loyalität legt den Grundsatz nahe, seine Gedankenfreiheit und Unabhängigkeit zum Leitprinzip zu erheben.

Update

Ein Update ist eine Aktualisierung, eine Fortschreibung, ein Nachfolgemodell oder eine Verbesserung. Updates sind so notwendig wie Denkpausen. Beide sind nützlich, werden gebraucht, wenn ihre Zeit gekommen ist. So bei mir. Lange nichts mehr geschrieben hier, aktualisiert. Jeder Pause wohnt ein neuer Anfang inne.Was genau das für diese Webseite heißt, dass werden wir herausfinden. Mehr Eigenwilligkeit, mehr Position, mehr Meinung. Bist du erst einmal unabhängig, kannst Du in einem bestimmten Alter furchtlos agieren. Die Schnelllebigkeit des Alltags macht Platz für eine neue Beziehung zur Zukunft. Die Suche gilt nicht den Trends, denen man folgen muss. Sie gilt den Zusammenhängen, in denen wir leben und handeln. Was bedeutet unser Tun für die Umwelt, die Menschen um uns, die Menschen, die nach uns leben.

außer man tut es

Ein besonders schönes Geschenk: Ein Video-Porträt. Das Besondere daran ist: ich bin zwar in der Hauptrolle, habe aber weder planerisch, konzeptionell oder regiemäßig irgendetwas dazu beigetragen. Es also ein Porträt, wie der Filmemacher, mein Freund Thomas Knüppel mich sieht. Also kein eitles Selbstporträt. Es ist zwar schon etwas älter, doch es hat in den Jahren nichts an Aktualität eingebüßt. Mal abgesehen von einigen Fältchen im Gesicht.

Das Gelingen lieben lernen!

Optimismus wird die Welt nicht verändern, er kann im Verbund mit Hoffnung allerdings Kräfte und Energien freisetzen. Optimismus allein wäre angesichts der realen bewaffneten Auseinandersetzungen auf der Welt, despotischer Autokraten und bedrohlicher Veränderungen unseres Lebensbedingungen naiv. Die Realität beweist jeden Tag, dass es genügend Anlässe zu Angst und Sorgen gibt.

Schleifen

Es schüttelt mich, ich habe Angst. Angst vor der Welt, Angst vor Umbrüchen im Privaten. Angst ist die Schwester der Hellsicht! Chaos eröffnet Chancen, wir müssen sie nur sehen und ergreifen.Die Welt und wir folgen keinen geradlinigen Entwicklungswegen. Veränderungen haben einen Bogen der Dominanz des Gewohnten. Auf dem Weg zu seinem Höhepunkt zeigen sich erste Risse und Erschütterungen, Vorboten des Neuen. Aus ihnen entwickelt sich der Bogen der Emergenz, wo Pioniere sich vernetzen, neue Wege ausprobiert werden. Das Alte krümmt das Neue, aus einem Gleichgewicht entwickelt sich durch ein Krise, Chaos, Emergenz und Schmerz der Fortschritt in einen neuen Gleichgewichtszustand. Das ist Dynamik, sie ist in der Welt und in persönlichen Entwicklungsprozessen zu erkennen.

Beratung ohne Grenzen

Berater unter sich neigen zu gegenseitig verachtendem Abgrenzungsgebahren. Passt das noch in eine Welt, in der Grenzen an Bedeutung verlieren und fluide Emergenz sich neben fester Struktur emanzipiert hat? Berater sollten eigene Glaubenssätze relativieren und persiflieren können. Die in jedem Beratungsauftrag bittend oder fordernd vorgetragene Frage „Sagen Sie mir, was genau ich tun soll“ verbunden mit der Erwartung eines stets gelingenden Fertigkuchenrezeptes, sorgenfrei und zukunftssicher ohne Risiken und Nebenwirkungen ist der Einstieg in eine Dialogform, die nicht auf Augenhöhe stattfindet, Ressourcen des Kunden klein und unwirksam werden lässt sowie Gefahr läuft, sich nur einem kleinen Ausschnitt des Arbeitsspektrums zuzuwenden. Das mag gut sein für die beratende Zunft, die so Abhängigkeiten und Folgemandate erzeugt. Nachhaltige Lösungen werden so jedenfalls nicht geschaffen.
Ich plädiere hier für mehr Grenzüberschreitung in beratenden Berufen.

Angst als moralische Instanz

Das Besondere an der Angst ist: Angst existiert, weil man sie sich vorstellt, man kann sie sich einfach einbilden. Sie ist immun gegen Argumente der reinen Vernunft, niemand kann sie widerlegen. Ihre Erscheinung ist paradox: jedes Bemühen Angst abzubauen verstärkt ihre Wirkung. Risiken, denen wir unfreiwillig ausgesetzt sind halten wir wegen ihrer Fremdheit und Unbekanntheit für größer als die Abenteuer, auf die wir uns wissentlich einlassen. Angst ist ein bewährtes Hausmittel, um Mangel an eigenen Ideen oder Handlungsmöglichkeiten, eigene Ohnmacht zu überdecken. Angst weiß alles, sie ist unwiderlegbar, sie ist das neue Meta-Mega-System einer undurchschaubaren Gesellschaft

Wer räsoniert, findet keine Resonanz. Das war einmal. Heute wird – ganz besonders in Wahlkampfzeiten – räsoniert, dass die Schwarte kracht mit der impliziten Falschmünzerei, es handle sich um politische Diskussionen.

Pandemie der Dummheit

Etwas dumm zu nennen halte ich keineswegs für beleidigend. Es ist eine sachliche Beschreibung wie „groß“ oder „klein“, nur dumm ist einfach das Gegenteil von klug, die Abwesenheit von „klug sein“. Klugheit bringt Dinge in einen Zusammenhang, löst Gegensätze auf, verknüpft Informationen widerspruchsfrei, betrachtet Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven und ist dazu bereit und in der Lage, persönliche Meinungen zu modifizieren oder zu ändern, sie kann Gefühle von Argumenten unterscheiden und eigene Grenzen akzeptieren. Damit lege ich absichtsvoll die Latte als Maßstab hoch an. Das geht nicht alles und immer gleichzeitig. Wenn aber nichts von alledem geschieht, dann ist das dumm!

Wenn es ernst wird, brauchst Du Humor!

Auf unbekanntem Terrain führen nur Gefühle zu neuen Erkenntnissen, Talente oder Könner zeichnen sich dadurch aus, dass sie „problemlösende Gefühle“ entwickeln. Die sind für andere erkennbar, weil könnende Talente sich seltener irren als andere. Man selbst kann sie bei sich erkennen, wenn eben diese Gefühle so stark sind, dass man bereit ist, einen Irrtum zu riskieren, den Mut zu einer riskanten Entscheidung aufzubringen. Denn im Falle eines Scheitern gibt es wieder nur zwei Optionen: Rückzug, sowas mach ich nie wieder! Oder: Shit happens, auf zum nächsten Mal, Attacke!

Adler bilden keine Schwärme!

Jeder, der Personal oder Stipendiaten auswählt will nur die Besten. Die Besten seiner Zielgruppe, seiner Expertise, für seine besonderen Ziele und Aufgaben. Je mehr Spezielles gefordert ist, desto spezieller muss man suchen. Besondere Fähigkeiten, Kenntnisse, Potentiale treten niemals im Schwarm auf, man muss sie Stück für Stück finden. Erschwerend kommt hinzu, dass die Auswahl viel Aufwand erzeugt. Dazu sind dezentrale lokale Gruppen an Entscheidungen beteiligt. Schließlich müssen die Auserwählten dort integriert und betreut werden. Zu guter Letzt fordert ein sehr an Werten orientiertes Umfeld Gerechtigkeit, Fairness, Vergleichbarkeit, nachvollziehbare Qualitätsstandards des Verfahrens, die im Zweifel revisionsfähig sein sollen. Es könnte ja mal ein abgelehnter Bewerber klagen …….. Wer will das schon? Niemand! Das Dilemma nimmt Konturen an.