Ein Update ist eine Aktualisierung, eine Fortschreibung, ein Nachfolgemodell oder eine Verbesserung. Hoffentlich hier all das! Updates sind so notwendig wie Denkpausen. Beide sind nützlich, werden gebraucht, wenn ihre Zeit gekommen ist. So bei mir. Lange nichts mehr geschrieben hier, nichts aktualisiert. Obwohl es Anlässe dazu genug gibt und ich sonst eher zu den Vielschreibern gehöre, wie viele meiner Kunden und Freunde mir immer wieder sagen.
Es gab Anlässe für eine Denkpause. Die liegen jedoch weniger in äußeren Umständen als in mir selbst. Neue Lebensphasen sind Grund genug, sich und alles, was man tut, zu reflektieren und auf den Prüfstand zu stellen. Spuren im Leben zu hinterlassen ist eine selbst gestellte Lebensaufgabe geblieben. Egal ob Zukunftsorientierung von Wirtschaft, Unternehmen und Gesellschaft, Nachdenklichkeit, Weltoffenheit, Friedfertigkeit, Humanität, Toleranz, allmähliches Verschwinden rassistischer und nationalistischer Triebkräfte, zumindest Zähmung des ökologischen und sozialen Raubtierkapitalismus – gemessen an der in diese Felder geflossenen Zeit und Energie ist zu wenig passiert. Wenig von dem wofür ich gestritten, geworben, worauf ich gehofft habe, dass wir uns dem zumindest schrittweise annähern ist wirklich eingetreten. Es gibt eine große Zahl von Menschen, die offen diesen Weg mitgehen, während gefühlt immer mehr immer strammer auf den alten Straßen der Dumpfheit marschieren. Schlimmer noch: Fremdenfeindlichkeit, Polarisierung, Debattierunfähigkeit und Hass scheinen den Alltag zu bestimmen, Kriege und andere Formen äußerer Gewalt werden wieder hoffähig und kommen immer näher an unsere Haustüren. Mein geschätzter Freund (ich nenn ihn wegen vieler Gemeinsamkeiten mal so, obwohl wir uns nicht persönlich kennen, ich ihn aber zumindest sehr schätze) Jochen Malmsheimer bringt es auf den Punkt: Statt wesentlich die Welt bewegt, hab ich wohl nur das Meer gepflügt.
Keine Sorge, mit diesen Worten verschwinde ich nicht in die innere Emigration, um den Gang der Zeitläufte in genügsamer, zurückgezogener Zurückhaltung zu beobachten. Ich werde weiter streiten, werben, kämpfen, debattieren, schreiben für alles, was mich überzeugt und was mir wichtig ist.
Doch der Blickwinkel verschiebt sich. Bisher war dieser Ort der Platz, wo sich Netzwerke, Kunden und Freunde informieren konnten. Information und engagierte Meinung standen im Mittelpunkt, Sachbeiträge zu Wirtschaft, Organisation und Menschen. Natürlich auch als Werbeplattform für einen Selbstständigen, der mit seinem Auftreten und seiner Person den Lebensunterhalt verdienen muss. Soll ja jeder wissen, mit wem er es zu tun hat. Meine Unabhängigkeit ist gewachsen. Ich muss nicht mehr arbeiten. Ich tue es dennnoch gerne für Projekte, die mir Spaß machen. Gewachsenes Gewicht in meinem Leben haben ehrenamtliche Tätigkeiten bekommen, dazu der ganz private Martin, der mit den ihm nahestehenden Menschen, mit Familie und Freunden das Leben genießt. Diese Unabhängigkeit ist ein großes Gut, nicht nur für mich. Jemanden als Berater zu haben, der Dinge anspricht, der sagt, was er denkt, ohne vorher seine Auftragsbücher zu befragen, ob er sich das überhaupt leisten kann, das ist für Kunden von großem Nutzen.
Was genau all das für diese Webseite heißt, das werden wir herausfinden. Mehr Eigenwilligkeit, mehr Position, mehr Meinung. Bist du erst einmal unabhängig, kannst Du in einem bestimmten Alter furchtlos agieren. Die Schnelllebigkeit des Alltags macht Platz für eine neue Beziehung zur Zukunft. Die Suche gilt nicht den Trends, denen man folgen muss. Sie gilt den Zusammenhängen, in denen wir leben und handeln. Was bedeutet unser Tun für die Umwelt, die Menschen um uns, die Menschen, die nach uns leben.