konstruktiver Irritierer

Das Gelingen lieben lernen!

Optimismus wird die Welt nicht verändern, er kann im Verbund mit Hoffnung allerdings Kräfte und Energien freisetzen. Optimismus allein wäre angesichts der realen bewaffneten Auseinandersetzungen auf der Welt, despotischer Autokraten und bedrohlicher Veränderungen unseres Lebensbedingungen naiv. Die Realität beweist jeden Tag, dass es genügend Anlässe zu Angst und Sorgen gibt.

Schleifen

Es schüttelt mich, ich habe Angst. Angst vor der Welt, Angst vor Umbrüchen im Privaten. Angst ist die Schwester der Hellsicht! Chaos eröffnet Chancen, wir müssen sie nur sehen und ergreifen.Die Welt und wir folgen keinen geradlinigen Entwicklungswegen. Veränderungen haben einen Bogen der Dominanz des Gewohnten. Auf dem Weg zu seinem Höhepunkt zeigen sich erste Risse und Erschütterungen, Vorboten des Neuen. Aus ihnen entwickelt sich der Bogen der Emergenz, wo Pioniere sich vernetzen, neue Wege ausprobiert werden. Das Alte krümmt das Neue, aus einem Gleichgewicht entwickelt sich durch ein Krise, Chaos, Emergenz und Schmerz der Fortschritt in einen neuen Gleichgewichtszustand. Das ist Dynamik, sie ist in der Welt und in persönlichen Entwicklungsprozessen zu erkennen.

Beratung ohne Grenzen

Berater unter sich neigen zu gegenseitig verachtendem Abgrenzungsgebahren. Passt das noch in eine Welt, in der Grenzen an Bedeutung verlieren und fluide Emergenz sich neben fester Struktur emanzipiert hat? Berater sollten eigene Glaubenssätze relativieren und persiflieren können. Die in jedem Beratungsauftrag bittend oder fordernd vorgetragene Frage „Sagen Sie mir, was genau ich tun soll“ verbunden mit der Erwartung eines stets gelingenden Fertigkuchenrezeptes, sorgenfrei und zukunftssicher ohne Risiken und Nebenwirkungen ist der Einstieg in eine Dialogform, die nicht auf Augenhöhe stattfindet, Ressourcen des Kunden klein und unwirksam werden lässt sowie Gefahr läuft, sich nur einem kleinen Ausschnitt des Arbeitsspektrums zuzuwenden. Das mag gut sein für die beratende Zunft, die so Abhängigkeiten und Folgemandate erzeugt. Nachhaltige Lösungen werden so jedenfalls nicht geschaffen.
Ich plädiere hier für mehr Grenzüberschreitung in beratenden Berufen.

Pandemie der Dummheit

Etwas dumm zu nennen halte ich keineswegs für beleidigend. Es ist eine sachliche Beschreibung wie „groß“ oder „klein“, nur dumm ist einfach das Gegenteil von klug, die Abwesenheit von „klug sein“. Klugheit bringt Dinge in einen Zusammenhang, löst Gegensätze auf, verknüpft Informationen widerspruchsfrei, betrachtet Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven und ist dazu bereit und in der Lage, persönliche Meinungen zu modifizieren oder zu ändern, sie kann Gefühle von Argumenten unterscheiden und eigene Grenzen akzeptieren. Damit lege ich absichtsvoll die Latte als Maßstab hoch an. Das geht nicht alles und immer gleichzeitig. Wenn aber nichts von alledem geschieht, dann ist das dumm!

Wenn es ernst wird, brauchst Du Humor!

Auf unbekanntem Terrain führen nur Gefühle zu neuen Erkenntnissen, Talente oder Könner zeichnen sich dadurch aus, dass sie „problemlösende Gefühle“ entwickeln. Die sind für andere erkennbar, weil könnende Talente sich seltener irren als andere. Man selbst kann sie bei sich erkennen, wenn eben diese Gefühle so stark sind, dass man bereit ist, einen Irrtum zu riskieren, den Mut zu einer riskanten Entscheidung aufzubringen. Denn im Falle eines Scheitern gibt es wieder nur zwei Optionen: Rückzug, sowas mach ich nie wieder! Oder: Shit happens, auf zum nächsten Mal, Attacke!

Adler bilden keine Schwärme!

Jeder, der Personal oder Stipendiaten auswählt will nur die Besten. Die Besten seiner Zielgruppe, seiner Expertise, für seine besonderen Ziele und Aufgaben. Je mehr Spezielles gefordert ist, desto spezieller muss man suchen. Besondere Fähigkeiten, Kenntnisse, Potentiale treten niemals im Schwarm auf, man muss sie Stück für Stück finden. Erschwerend kommt hinzu, dass die Auswahl viel Aufwand erzeugt. Dazu sind dezentrale lokale Gruppen an Entscheidungen beteiligt. Schließlich müssen die Auserwählten dort integriert und betreut werden. Zu guter Letzt fordert ein sehr an Werten orientiertes Umfeld Gerechtigkeit, Fairness, Vergleichbarkeit, nachvollziehbare Qualitätsstandards des Verfahrens, die im Zweifel revisionsfähig sein sollen. Es könnte ja mal ein abgelehnter Bewerber klagen …….. Wer will das schon? Niemand! Das Dilemma nimmt Konturen an.

Nachdenkzettel

Es gibt viel zu tun hier in Deutschland. Wir versuchen gegenwärtig mit Strukturen und Arbeitsmitteln der Vergangenheit eine Pandemie zu bekämpfen. Das gelingt offensichtlich nur unzulänglich und mit Opfern, von denen viele vermeidbar gewesen wären. Unabhängig von allen Pandemiesorgen: Mit diesen Strukturen sind wir weit unter Weltniveau und nicht zukunftsfähig. Nur eine kleine Anekdote, ich bin jedoch sicher nur die Spitze des Eisbergs. Wie sagte noch Heinrich Heine? „Denk ich an Deutschland in der Nacht, so bin ich um den Schlaf gebracht.“

Mittelmaß? Nein danke!

Entweder bist Du Spitzenklasse in dem, was Du tust. Oder Du wirst schnell zur Commodity, weil die Originalität Deines Beitrags zum Gelingen dieser Welt nicht ins Gewicht fällt oder epigonenhaft (nachahmend) bleibt. Das Paradox der Wertepolarisierung: in unserer verbundenen Welt wird die die Kluft zwischen den Habenden und den Nicht-Habenden größer, beim Vermögen und beim geistigen Eigentum. Diese Botschaft erschreckt doch erstmal, oder? Worin bin ich denn Spitze? Champions-League? Wer sind eigentlich meine Epigonen und wo kann ich sie finden? Im schlimmsten Fall gibt es keine, bin ich dann Commodity? Mittelmäßigkeit ist jedoch kein Schicksal. Allerdings braucht es ein neues Verständnis, neue Tugenden und Fähigkeiten. Was tun kann ein jeder schon. Weiterlesen wäre ein Anfang …..

Über Schafe und Wölfe

Einstein soll gesagt haben, dass man als tadelloses Mitglied einer Schafherde vor allem ein Schaf sein müsse.  Einstein selbst gilt als jemand, der jeden noch so abstrusen Gedanken zugelassen und verfolgt hat. Genies sind Denkanarchisten., sie versuchen sich von indoktrinierten Denk- und Verhaltensmustern zu befreien. Deswegen hab ich ihn schon als Jugendlicher geschätzt, hab mir selbst in meinem Leben immer mal wieder eine „blutige Nase“ geholt. Hat sich aber gelohnt, kann ich nur zur Nachahmung empfehlen. Was einen nicht umbringt, das macht stärker. Ist der unbequemere Weg, aber der bessere. Für einen selber, für das Team und unsere Gesellschaft erst recht. Scheitern ist der bessere und wirkungsvollerer Lehrmeiste als der stetige Erfolg.  

Ist BANI das neue VUCA oder was?

Viele Autoren meinen, BANI beschreibe den Zustand der Welt besser als VUCA, es sei an der Zeit neu nachzudenken, neu zu verstehen. Ich will mich auf diese Diskussion gar nicht einlassen, sie ist letztlich Haarspalterei. Ob nun nicht Sprödheit und Anfälligkeit für Bruchstellen Folge großer Schwankungen ist, Unsicherheit immer Ängste auslöst, Non-Linearität nicht eines der Merkmale komplexer Systeme ist und Mehrdeutigkeiten nun mal für unser nach Erklärungen lechzendes Gehirn schwere Kost sind, das alles lassen wir mal dahingestellt. Das macht es weder besser noch schlechter. Mich beschleicht bei aller Sinnhaftigkeit des „immer mal wieder Nachdenkens“ bloß der Verdacht, dass da mal wieder eine neues Sau durchs Dorf getrieben wird mit wenig substanziell Neuem.