Change

Beratung ohne Grenzen

Berater unter sich neigen zu gegenseitig verachtendem Abgrenzungsgebahren. Passt das noch in eine Welt, in der Grenzen an Bedeutung verlieren und fluide Emergenz sich neben fester Struktur emanzipiert hat? Berater sollten eigene Glaubenssätze relativieren und persiflieren können. Die in jedem Beratungsauftrag bittend oder fordernd vorgetragene Frage „Sagen Sie mir, was genau ich tun soll“ verbunden mit der Erwartung eines stets gelingenden Fertigkuchenrezeptes, sorgenfrei und zukunftssicher ohne Risiken und Nebenwirkungen ist der Einstieg in eine Dialogform, die nicht auf Augenhöhe stattfindet, Ressourcen des Kunden klein und unwirksam werden lässt sowie Gefahr läuft, sich nur einem kleinen Ausschnitt des Arbeitsspektrums zuzuwenden. Das mag gut sein für die beratende Zunft, die so Abhängigkeiten und Folgemandate erzeugt. Nachhaltige Lösungen werden so jedenfalls nicht geschaffen.
Ich plädiere hier für mehr Grenzüberschreitung in beratenden Berufen.

Vom Mindsetter zum Gehirnwäscher

Du hast es bestimmt schon, das richtige. Blöd nur, leider nicht alle. Warum bin ausgerechnet ich umgeben von Leuten mit dem falschen? Ich rede vom Mindset. Das, woran immer wieder gut gemeinte Projekte scheitern, Vorstände, Berater und Neujahrsvorsätze verzweifeln. Abhilfe schafft ein Lehrgang zum zertifizierten Mindsetter. Motivation als Salbe gibt es gottlob schon, nun endlich auch die Ausbildung zum Mindsetter. Nicht irgendeines, kein beliebiges, nicht irgendeines. Nein, das einzig richtige, das wahre Mindset natürlich. Doch ein paar wenige Gedanken sollten die Begeisterung darüber schnell verfliegen lassen.

Ein Blick in den Spiegel – Special für beratende Berufe

Viele Selbstständige in beratenden Berufen und kleine Unternehmen kämpfen um ihr Überleben. Klassische Formate und Arbeitsweisen gehen im Moment so gut wie nicht. Krise zeigt gnadenlos Schwachstellen unserer Systeme auf, auch die des Systems Beratung in der Wirtschaft. Da ist es klug, mal einen Rückblick auf große Linien der jüngsten Beratungsgeschichte zu werfen. Nicht, weil darin Antworten liegen, sondern weil es hilft, nicht falschen Illusionen nachzulaufen. Denkwerkzeuge sind eben keine Rezepte. Erst mal müssen wir überleben. Dann braucht es neue Ideen, wie beratende Berufe in Zukunft aussehen werden. Mein Gefühl sagt mir: Anders wird es werden. Wie genau, ja wenn ich das wüsste ……

Adjacent-Possible: Hinter jeder Ecke lauern Möglichkeiten

Die Lehre von Management und Organisation macht viele Anleihen im Bereich der Physik, der Mechanik. Eigentlich verrückt, menschliches Handeln mit mechanischen Analogien zu versehen. Da passen Naturwissenschaften schon besser. Wie funktioniert eigentlich Veränderung und Entwicklung in der Natur? Gibt es Ziele? Pläne? Der Begriff des „Adjacend Possible“, des benachbarten Möglichen, ist ein interessanter Gedanke, der viele Möglichkeiten für praktische Organisationsentwicklung eröffnet.

Beratung war gestern – Heute ist Mitmachen!

Angeblich wird man Berater, wenn man etwas weiß, was andere nicht wissen. Dann kann man gegen Honorar sein Wissen verkaufen. Das war vielleicht einmal, heute jedenfalls ist es anders. Warum auch sollten sich alle möglichen Berufe verändern, oder verschwinden, oder neu erfunden werden und ausgerechnet der eines Beraters nicht?

Hinter jeder Ecke lauern neue Möglichkeiten – The Adjacent Possible

Das Prinzip des Adjacend possible kommt aus der Biologie. Es besagt, dass Horizonte und Möglichkeiten sich auftun je mehr man sich ihnen nähert. Jede neue Erfahrung öffnet die Pforte zu neuen Kombinationen und Möglichkeiten. Ein alternatives Denkmodell zum mechanischen Organisationsverständnis mit Zielen, Milestones und den angeblich planbaren Schritten.

68er Spätlese

In der Geschichte war es immer so, dass es nach einiger Zeit zu tiefgreifenden Veränderungen kommt. Grundwerte, soziale und politische Strukturen gestalten sich in kurzer Zeit um. Die Zyklen der Veränderung scheinen kürzer zu werden. In meiner Jugendzeit meine ich einen solchen Umbruch erlebt zu haben. Heute wieder.

Die Sicht der Welt

Gute Beratung ist wie ein Besuch beim Optiker. Erst müssen wir sehen lernen. Gar nicht so einfach, denn Sichtweisen gibt es viele. Welches ist denn nun die Richtige? Wenn der Optiker mir seine eigene Brille gibt, sehr ich dann besser? Ein kleines Video zum Nachdenken über die Sicht der Welt.

Unsicherheit als Chance

Sicherheit macht süchtig. Alles versuchen wir abzusichern, auch Entscheidungen. Obwohl es ja nichts mehr zu entscheiden gibt, wenn alles sicher ist. Der Glaube an die Macht der Anhäufung von Wissen ist beherrschend. Können überlegene Technologien wirklich alles? Reicht es, nur genug Algorithmen auf ganz viel Big Data wirken lassen um herauszufinden, was in der Welt geschehen wird?