Stephanie Borgert zeigt in ihrem Buch „Gemeinsam denken – wirksam verändern“, wie nachhaltige Veränderungen in Organisationen gelingen können. Mit dem Werkzeug des organisationalen Diskurses schafft sie einen Ansatz, der tief in der Systemtheorie verwurzelt ist und dennoch praxisnah bleibt. Statt einfacher Rezepte bietet sie einen reflektierten Prozess, der durch Irritation und Reflexion neue Denkmuster und Lösungen fördert. Ein Muss für alle, die Organisationen wirklich transformieren wollen.
Systemtheorie
Ja was denn nun?
Logik hat Grenzen – das zeigt sich im Unterschied zwischen Landkarten und der Landschaft. Unsere Weltbilder sind keine exakten Abbilder der Realität, sondern Werkzeuge, die uns helfen, unser Leben zu navigieren. Doch das Leben folgt nicht den Regeln der klassischen Logik, sondern einer zirkulären Lebenslogik, die Widersprüche und Paradoxien unvermeidlich macht. Das Politbarometer verdeutlicht diese Dynamik: Während viele den Zustand des Landes kritisch sehen, empfinden sie ihr eigenes Leben als positiv. Statt Widersprüche zu bekämpfen, sollten wir sie als Chance begreifen, neue Erkenntnisse zu gewinnen und unser Denken zu hinterfragen. So können wir bessere Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit finden.
Vom Mindsetter zum Gehirnwäscher
Du hast es bestimmt schon, das richtige. Blöd nur, leider nicht alle. Warum bin ausgerechnet ich umgeben von Leuten mit dem falschen? Ich rede vom Mindset. Das, woran immer wieder gut gemeinte Projekte scheitern, Vorstände, Berater und Neujahrsvorsätze verzweifeln. Abhilfe schafft ein Lehrgang zum zertifizierten Mindsetter. Motivation als Salbe gibt es gottlob schon, nun endlich auch die Ausbildung zum Mindsetter. Nicht irgendeines, kein beliebiges, nicht irgendeines. Nein, das einzig richtige, das wahre Mindset natürlich. Doch ein paar wenige Gedanken sollten die Begeisterung darüber schnell verfliegen lassen.
Mir kannst Du vertrauen …
Ist Vertrauen ein Wert oder ein Gefühl? Was ist eigentlich der Unterschied? Wie ist es mit der geforderten Vertrauenskultur in Unternehmen? Vertrauensbildende Workshops haben wir alle schon gemacht, was haben die gebracht? Mal ganz im Vertrauen: Die sind alle bestenfalls gut gemeint, bewirken aber oft das Gegenteil.
If I had a Hammer
„Komplexität ist einfach“ wäre einer meiner 95 Thesen, die ich wie einst Luther an die Tür nageln würde. Wer Komplexität mit Kompliziertheit verwechselt wird sich schwer tun, das zu verstehen. Leider ist unser Sprachgebrauch luschig geworden. Wer den Unterschied kennt versteht schnell, worum es geht und worauf es ankommt, um mit Überraschungen besser umgehen zu können.
Systems, Systems Thinking & Complexity – raus aus Babylon
Systemisch ist “in”, kein Coach macht es ohne. Aber was heißt das eigentlich? Was macht den Unterschied zu Peter Senge’s „System Thinking“. Dann gibt es da noch die Systemtheorie, die eine Renaissance erlebt, nachdem sie viele Jahre nur wenigen Insidern vertraut war. Hier ein Versuch das babylonische Sprachgewirr etwas zu lichten.
Das Besondere liegt dazwischen
Wir sind es gewohnt, uns die Dinge genau anzuschauen. Der Blick richtet sich gewöhnlich auf Personen, auf Produkte, Abteilungen, Kunden. Ist es das, was die Dinge ausmacht? Viel bedeutsamer ist, was zwischen den Dingen oder Personen geschieht. Was verbindet? Welche Operationen finden statt? Wie sind sie vernetzt? Darin steckt ein viel größerer Erkenntniswert.
Blau oder Rot, das ist hier die Frage
Es gibt wie Arten von Problemen. Sie zu unterscheiden ist fundamental, denn jede Art Probleme erfordert eine bestimmte Herangehensweise, die seine Lösung eher wahrscheinlich oder unmöglich macht. Wenn man jetzt bloß immer im Vorhinein wüsste, um welche Art Problem es sich bei meinem handelt! Auf jeden Fall ist Demut vor dem Problem schon mal ein guter Anfang.
„Lass uns da mal ganz offen drüber reden!“
Hand aufs Herz: Wer denkt bei dieser Ansprache daran, dass jetzt offene Kommunikation stattfindet? Wohl niemand. Besondere Vorsicht ist angesagt, weil bestimmt einer was zu verbergen hat. Oder es reden gar nicht die Personen sondern ihre Rollen.
Mit Systemen musst Du ….. tanzen!
„Ein kluger Mensch hat gegen ein dummes System keine Chance!“ Es sei denn, der kluge Mensch kann Tango tanzen. Willst Du ein System verändern, musst Du Resonanz erzeugen, Aufmerksamkeit wecken und in dialogische Interaktion mit dem System treten. Alles ist richtig, was nicht als Irrtum ausgesondert wird.