Komplex adaptive Systeme

Nie wussten wir so viel über unser Nicht-Wissen

Krise ist der Verlust von Selbstverständlichkeiten. Eine nett gemeinte Aufforderung, mich an einem Wissensnetzwerk für Unternehmer aktiv zu beteiligen hat mich nachdenken lassen. Natürlich beteilige ich mich, aber mal wieder nicht mit einem Rezept sondern mit einem Denkwerkzeug. Wo man nichts weiß, gibt es keine Rezepte. Da sind nur Werkzeuge zum Denken und Handeln angesagt.

Martins Gedankenskizzen: Wir managen alles!

Wir managen einfach alles. Die Zeit, das Leben, die Küsten und uns selbst. Sollten wir mal drüber nachdenken. Denn hinter diesem Anspruch steckt die Illusion, wir könnten das alles machen, beherrschen, unserem Willen unterwerfen. Doch das ist eine Illusion.

Kompliziert oder komplex? Was denn nun?

Kompliziert oder komplex? Unser Sprachgebrauch ist da luschig geworden. Beide Begriffe haben Einzug in unsere alltägliche Begriffswelt gehalten, doch wir benutzen sie weitgehen undifferenziert und synonym. Doch genaue sprachliche und begriffliche Unterscheidung hilft, Fehler bei der Lösungsfindung zu vermeiden.

Dumm macht schlau!

Im wilden Westen war es niemals gut, zu viel zu wissen. Noch gefährlicher wird es nur, wenn Wissen nur in unserem Glauben vorhanden ist. Fehler oder Irrtümer sind die Folge. Wir können nur Probleme lösen, die wir wirklich verstanden haben. Aber genau das ist in einem komplexen Umfeld eigentlich gar nicht möglich. Also brauchen wir eine Idee!

Haste mal n Seminar für mich?

Hast Du ein Problem? Bestimmt gibt es eine Schulung oder ein Seminar, dass weiterhilft. Denkste! Das mögen Seminaranbieter gerne vorgaukeln und leichtfertige Entscheider oder Weiterbildungsfanatiker gerne aufgreifen. Doch Seminare lösen bestenfalls den kleineren Teil der Probleme.

Nachgefragt im Interview: Mut

Jeder braucht Mut! Selbst Nichtstun ist ein Risiko. Ich zum Beispiel stehe genau deswegen jeden Morgen mutig auf und unterstütze meine Kunden darin wie im Fußball das Tor zu finden, geeignete Stollen auszuwählen, die richtige Mannschaft aufs Feld zu schicken, … Und in den Pausen überlegen wir neu.

Könnendes Probieren – Ecce Homo

Seht ihn an! So ist der Mensch: Setzt unbewusst Lösungsschemata ein, mit denen er in scheinbar ähnlichen Situationen erfolgreich war. Erst wenn wir scheitern, wird uns das richtig klar. Wo es keine Schwierigkeiten gibt, gibt es kein Bewusstsein. So gesehen haben wir reichlich Potential zur Bewusstseinserweiterung. Doch es wird zu viel geredet und zu wenig getan.

Welche Wirklichkeit hättest Du denn gerne?

Wir kennen keine andere Sicht der Welt, als uns selbst in ihrem Mittelpunkt zu sehen. Was sonst, wir können die Welt nur mit unseren eigenen Sinnen erfassen. Grundeinstellung: Ethnozentrismus. Was bedeutet das nun für unser Verstehen der Welt, für unsere Kommunikation mit anderen? Reicht es, mit gutem Willen durch die Welt zu gehen oder was braucht es mehr?

Wer hat Angst vorm schwarzen Mann ….

Ach was muss man oft von bösen Digitalisierungsängsten hören oder lesen, so manchen Business-Kasper treibt es darüber zu reden oder zu scheiben. Irgendwas mit 4.0 gehört unbedingt als Würze dazu. Nicht bei mir: Hier mal ein paar kritische Anmerkungen dazu.

Schulungen & Seminare: Placebos gegen Symptome

Placebos kennen wir. Was ist ein Nocebo? Eine messbar negative Reaktion auf erwartete Nebenwirkungen einer symbolischen Behandlung. So zu beobachten bei Seminaren. Einst Wunderwaffe gegen alle möglichen Probleme, heute ein „Bunte-Kärtchen-Ritual“ mit Risiken und Nebenwirkungen. Ich biete auch Seminare an, doch meistens rate ich davon ab und finde bessere Ideen mit meinen Kunden.